Jubiläum

«Zwei Herzen schlagen in meiner Brust.»

«Zwei Herzen schlagen in meiner Brust.»

Katja Bertschinger zeigt eine Stimmübung.

Hinter dem Erfolg der PH Schwyz stehen unzählige Menschen. Wir haben einige von ihnen zu Erlebnissen, Motivationen und Herausforderungen befragt – darunter Katja Bertschinger.

Seit wann bist du an der PH Schwyz und in welcher Funktion?  

Ich bin seit 2007 Dozentin für Stimmbildung und Sologesang an der PH Schwyz. Mein Pensum war sehr klein am Anfang und wurde mit der Zeit immer grösser. Mittlerweile arbeite ich zusätzlich als Mentorin, was mich sehr freut, da ich so noch vielfältiger mit unseren Studierenden arbeiten kann. Eine Zeit lang wurde ich auch im Wahlfach Chor als Stimmbildnerin eingesetzt - das war eine schöne Ergänzung zu meiner Tätigkeit im Einzelunterricht.

Welche Bedeutung hat das 20-jährige Jubiläum für dich persönlich?

Das Jubiläum ist für mich ein Moment, innezuhalten und zurückzublicken. Vieles hat sich verändert – im Kleinen wie im Grossen. Es ist ein Moment der Dankbarkeit, der mich stolz macht auf das Erreichte. Die PH Schwyz ist ein Teil meines Lebens geworden und das Jubiläum ist für mich auch eine persönliche Freude.

Was waren aus deiner Sicht die entscheidenden Etappen für die PH Schwyz?

Der Umzug von Rickenbach nach Goldau 2006. Als ich 2007 anfing, haben mich die «alten Hasen» der PH voller Stolz durch das neue Gebäude geführt. Ich erinnere mich noch, wie ich im Untergeschoss die  Werkräume für die Fachbereiche Bildnerisches Gestalten sowie Textiles und Technisches Gestalten bestaunt habe.
Für den Fachbereich Musik war die Einführung des neuen Studienplans 2013 sehr prägend. Das Fach Stimmbildung und Gesang wurde damit für alle Studierenden vom ersten bis zum vierten Semester obligatorisch.
Und mit dem Rektor Silvio Herzog kam 2012 dann noch ein deutlicher «Stimmungswechsel». Seine herzliche und wertschätzende Art brachte frischen Wind in die PH. Diese Zeit habe ich in sehr guter Erinnerung.

Und was waren oder sind die grössten Herausforderungen?

Die Pandemie war definitiv eine der grössten Herausforderungen. Von einem Tag auf den anderen waren wir zu Hause und ich steckte mitten in den Prüfungsvorbereitungen mit 58 Studierenden. Manchmal habe ich Studierenden am Telefon vorgesungen und sie haben mir Videos eingereicht. Ich erlebte die Hochschul- und Fachkernleitung sowie meine Kolleginnen und Kollegen als sehr unterstützend. Das war alles andere als eine einfache Zeit!

Wie hat sich deine Tätigkeit in den letzten Jahren verändert?

Oh, die hat sich sehr verändert! Vor allem durch die technischen Möglichkeiten wie Zoom und Teams haben sich ganz neue Wege eröffnet. Aus meiner Sicht haben sich aber auch die musikalischen Grundkompetenzen der Studierenden verändert. Die jungen Leute konsumieren Musik heute anders – das gemeinsame Singen, das früher so selbstverständlich war, ist seltener geworden. Das tut mir als Musikerin weh und ich muss im Gegensatz zu früher oft bei den Grundlagen ansetzen.

Gibt es einen Moment, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Für mich sind es vor allem die persönlichen Momente, die mir in Erinnerung geblieben sind und die für mich die PH ausmachen. So haben mich die intensiven Begegnungen am diesjährigen Mitarbeitendenausflug auf den Stoos sehr gefreut. Auch viele stimmungsvolle Weihnachtsfeiern, Lunchtime- und Chorkonzerte und natürlich die jährliche Kulturgala gingen und gehen mir unter die Haut.

Wie findest du auch nach so vielen Jahren noch Inspiration für deine Arbeit?

Die Musik selbst und das Singen inspirieren mich. Es ist schön von Studierenden zu hören, dass sie das, was sie bei mir lernten, in ihre eigenen Klassen tragen. Ich war gerne Primarlehrerin und ich bin gerne Dozentin. Es sind, frei nach Goethe, «zwei Herzen, die in meiner Brust schlagen» oder anders formuliert: es ist die Verbindung von beidem, die mich inspiriert.

Welchen Tipp hättest du für neue Mitarbeitende? 

Sei authentisch und persönlich!

Wie sieht dein perfekter Arbeitstag aus?

Mein perfekter Tag beinhaltet viel Dialog mit den Menschen und genügend Pausen, die ich mir bewusst setze. Diese Pausen geben mir neuen Atem und Struktur. Dadurch kann ich trotz des «Halbstundentaktes» im Einzelunterricht immer wieder bewusst auf neue Menschen eingehen und im Dialog mit ihnen zusammenarbeiten.

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