20 Jahre PH Schwyz: Menschen

«Unsere Grösse ist unsere Stärke»

Michel Steffan, PH Schwyz

Hinter dem Erfolg der PH Schwyz stehen unzählige Menschen. Wir haben einige von ihnen zu Erlebnissen, Motivationen und Herausforderungen befragt – darunter Michel Steffan.

Seit wann bist du an der PH Schwyz und in welcher Funktion?  

Neben meiner Tätigkeit als Teamleiter im Fachbereich Bewegung und Sport an der Berufsfachschule in Goldau habe ich 2008 die Leitung «Sport über Mittag» an der PH übernommen. Durch meine Ausbildung als Primarlehrer und verschiedene sportliche und didaktische Ausbildungen konnte ich 2012 als Dozent für Bewegung und Sport einsteigen. Heute bin ich neben den Modulen in meinem Fachbereich für die Leitung des Kulturzirkels und des Fachpraktikums in den Berufspraktischen Studien verantwortlich. Ausserdem bin ich Mitglied der Betrieblichen Gesundheitsförderung und arbeite im Projekt «Metapholio» mit. Das ist eine App, mit der Studierende ihr Praktikum reflektieren können.

Welche Bedeutung hat das 20-jährige Jubiläum für dich persönlich?

Mit der Auflösung der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz (PHZ) im Jahr 2013 war die Existenz als kantonale PH in Frage gestellt. Der politische Wille im Kanton und der Mut zur Eigenständigkeit haben die kleine, aber feine PH Schwyz entstehen lassen, die immer mehr Zulauf bekam. Das haben nicht alle so erwartet. Umso stolzer können wir sein, dieses 20-jährige Jubiläum zu feiern. Heute hat sich die PH Schwyz in der Bildungslandschaft etabliert und ich freue mich, ein Teil ihrer Geschichte zu sein.

Was waren aus deiner Sicht die entscheidenden Etappen für die PH Schwyz?

Die Auflösung der PHZ als Chance für einen eigenen Weg. Die Akkreditierung ohne Auflagen im Jahr 2018 und die Etablierung als Kompetenzzentrum für Medien und Informatik. Auch die Corona-Zeit habe ich als eine prägende Phase empfunden. Wir haben neue digitale Impulse erhalten und gleichzeitig erfahren, wie wichtig persönliche Kontakte in unserer Institution sind.

Und was waren oder sind die grössten Herausforderungen?

Unsere Grösse war und ist in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Sie ermöglicht einen familiären Charakter und Flexibilität. Unsere Grösse ist unsere Stärke - wir sind untereinander besser vernetzt und haben kürzere Wege und agilere Strukturen als andere Institutionen.

Die räumliche «Entkoppelung» in der Corona-Zeit war für mich persönlich eine der grössten Herausforderungen. Ein über Jahre gut aufgebautes institutionelles Klima veränderte sich durch den fehlenden persönlichen Austausch in kurzer Zeit ins Negative. Es brauchte und braucht noch immer viel Aufwand und Geduld, um wieder ein positives Arbeitsklima herzustellen.

Wie hat sich deine Tätigkeit in den letzten Jahren verändert?

Der Lehrplan 21 hat in meiner fachdidaktischen Arbeit Spuren hinterlassen. Die Prozess- und Förderorientierung hat heute eine grössere Bedeutung. Die Förderung der überfachlichen Kompetenzen gibt dem Fachbereich Bewegung und Sport, neben dem Gesundheitsaspekt, mehr Gewicht, da sich zum Beispiel während der Spiele oder beim Einüben eines Tanzes die persönlichen und sozialen Kompetenzen gut zeigen und beobachten lassen.

Durch meine verschiedenen Tätigkeiten bin ich vielfältiger vernetzt als früher, sei es in der Weiterbildung, in der Praxis, in der Forschung oder in anderen Fachbereichen.

Gibt es einen Moment, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Das ist wiederum die Eigenständigkeit zur PH Schwyz, weil sie mir die Möglichkeit gab, weiterhin in der Lehrpersonenausbildung tätig zu sein. Die Verabschiedung unseres langjährigen Rektors Silvio Herzog war ein sehr eindrücklicher Moment - ein emotionaler Abschluss und zugleich ein interessanter Neubeginn. In Erinnerung bleiben mir auch die gut besuchten Kulturanlässe mit all den informellen Begegnungen und Erlebnissen mit Studierenden und Mitarbeitenden.

Welchen Tipp hättest du für neue Mitarbeitende? 

Ein Lachen hilft immer! Und - wir arbeiten hier, um einander zu helfen, damit das Ganze funktioniert.

Wie sieht dein perfekter Arbeitstag aus?

Sicherlich abwechslungsreich: Am Morgen selbst Sport treiben, anschliessend an unterschiedlichen Projekten arbeiten, mit Kolleginnen und Kollegen ein gemeinsames Mittagessen geniessen, am Nachmittag mit den Studierenden in den Seminaren arbeiten und sie unterstützen, gefolgt von einem gemütlichen Abend mit der Familie oder Freunden.

Kontakt

Michel Steffan

Michel Steffan

Dozent

T +41 41 859 05 59

michel.steffan@phsz.ch