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Zur JubiläumsseiteWie alles begann
Vor 20 Jahren, im Jahr 2004, öffnete die PH Schwyz als Teilschule der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz (PHZ) ihre Türen. Die Reise begann bereits rund zehn Jahre zuvor.
Chronik
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1993
Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) veröffentlicht, neben den Thesen zur Entwicklung von Fachhochschulen und Berufsmaturitäten, Thesen zur Entwicklung Pädagogischer Hochschulen. Diese entfachen in der ganzen Schweiz eine breite Diskussion über die künftige Ausbildung der Lehrpersonen, da sie eine tertiarisierte Lehrerinnen- und Lehrerbildung postulieren.
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1994
Die Zentralschweizer Regierungskonferenz definiert die Reform der Lehrerinnen- und Lehrerbildung (neben der Fachhochschulentwicklung) als «Kernbereich der regionalen Zusammenarbeit».
Die Bildungsplanung Zentralschweiz erarbeitet mit einer interkantonalen Projektgruppe das Rahmenkonzept für die Weiterentwicklung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung in der Zentralschweiz. Das Konzept sieht eine Pädagogische Hochschule mit drei Teilschulen in Luzern, Schwyz und Zug vor.
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1995
Das Eidgenössische Departement des Inneren (EDI) und die EDK erlassen
ein neues Maturitätsanerkennungsreglement (MAR). Damit können am Gymnasium Schwerpunktfächer, u.a. in Pädagogik, belegt werden. -
1996
Das Rahmenkonzept für die Weiterentwicklung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung in der Zentralschweiz geht in die Vernehmlassung.
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1998
Die Bildungsdirektoren-Konferenz Zentralschweiz beschliesst ein Koordinationskonzept für die Schaffung der PHZ und arbeitet mit den Kantonen Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Zug das Konkordat aus.
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1999
Die Schweizerische Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) verabschiedet die Anerkennungsreglemente für die Vorschulstufe, Primarstufe und Sekundarstufe I und schafft damit die Voraussetzung zur gesamtschweizerischen Anerkennung von Lehrdiplomen.
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2000
Die Zentralschweizer Regierungen stimmen dem Konkordat über die Pädagogische Hochschule Zentralschweiz mit den drei Teilschulen in Luzern, Schwyz und Zug zu.
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2004
In Schwyz (ehemaliges Lehrerseminar Rickenbach) und Zug eröffnen die Teilschulen, in Luzern erfolgte die Eröffnung bereits 2003. Damit hat die Pädagogische Hochschule Zentralschweiz (PHZ) ihren Betrieb vollständig aufgenommen.
Warum braucht die Zentralschweiz eine Pädagogische Hochschule?
Im Bericht1, der dem Konkordat angefügt ist, wird argumentiert, warum die Zentralschweiz eine Pädagogische Hochschule braucht.
Abgesehen davon, dass sich die seminaristische Lehrerinnen- und Lehrerbildung mit der Schaffung der Fachhochschulen per Bundesgesetz neu definieren musste, sind die vor über 20 Jahren vorgebrachten Argumente in vielen Punkten auch heute noch aktuell. Das spricht einerseits für Substanz und Wertigkeit des Lehrberufs, andererseits aber auch für die Qualität der Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Denn wie Lehrpersonen ihre Aufgaben wahrnehmen können, hängt wesentlich davon ab, wie gut sie in der Ausbildung darauf vorbereitet und darin unterstützt wurden. Damals wie heute!
So heisst es im Bericht von 2000 unter anderem:
«Die Ansprüche an die Lehrerinnen und Lehrer haben in letzter Zeit deutlich zugenommen und werden auch in Zukunft steigen.»
«Das Wissen veraltet immer schneller. Aber auch Werthaltungen und Lebensformen verändern sich in noch nie dagewesener Geschwindigkeit. Dieser Prozess bedeutet eine grosse Herausforderung an die Innovationsbereitschaft und -fähigkeit der Lehrpersonen.»
«Die Lehrtätigkeit steht heute unter einem starken Rechtfertigungsdruck. Lehrpersonen müssen ihr Handeln gegenüber Eltern, Behörden und einer weiteren Öffentlichkeit begründen können.»
«Gesellschaftliche Entwicklungen machen es notwendig, neue Lerninhalte in die Schule aufzunehmen. In den letzten Jahren waren dies zum Beispiel Umwelterziehung, Medienpädagogik, Suchtprävention, Konfliktbewältigung. In absehbarer Zeit werden Ansprüche bezüglich Gesundheitserziehung, Englischunterricht und Informatik dazu kommen.»
«Gestiegen sind insbesondere die Ansprüche an die Integrationsleistung der Lehrpersonen, dies im Bereich des Unterrichts von Kindern mit Lernstörungen oder von Kindern mit besonderen Begabungen sowie bei der Betreuung von Kindern mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund und unterschiedlicher Muttersprache.»
«Die wachsenden Ansprüche betreffen auch die Lehrerinnen und Lehrer in der Praxis. [...] Zur Grundausbildung der Lehrpersonen kommen die Weiterbildung, welche die Kompetenzen im angestammten Berufsfeld vergrössert, und die Zusatzausbildung, die zu einer Erweiterung des beruflichen Einsatzes führt.»
1Konkordat über die Pädagogische Hochschule Zentralschweiz, Bericht und Kommentar; Projektorganisation „Lehrerinnen- und Lehrerbildung“ der Bildungsdirektoren-Konferenz Zentralschweiz, 15.12.2000